Wir als Vorstand des Vereins Airliners for Humanity in Deutschland möchten hiermit allen Mitgliedern und auch Interessierten und Besuchern unserer Homepage einige Informationen zu den Ereignissen zukommen lassen, die sich rund um die Aufsichtsratswahl bei der Lufthansa AG ereigneten. Gleichzeitig möchten wir zu diesen Ereignissen Position beziehen. Die Wahl eines Aufsichtsrates ist regelmäßig ein Ereignis, was zu regem Austausch von Ansichten unter den jeweiligen Kandidaten zu der langfristigen Ausrichtung des Unternehmens führt. Es ist gut und richtig, dass sich jeder, der Interesse an einer solchen verantwortlichen Position hat, Gedanken über die Zukunft seines Unternehmens macht. Somit gibt es eine Vielzahl von Ansichten, die durchaus unterschiedlich sein können. Ein kontroverser, aber sachlich geführter Austausch ist wichtig und wertvoll. Denn am Ende steht eine Wahl, bei der Delegierte darüber entscheiden sollen, wer in den folgenden Jahren die Aufsicht über den Vorstand des Unternehmens innehaben soll. Soweit zur Theorie … Zu unserem Unverständnis allerdings, beobachten wir seit einiger Zeit, dass nicht nur auf Bundesebene - wenn es um die Wahl des Regierungsoberhauptes geht -, sondern auch innerbetrieblich der Austausch im Vorfeld einer solchen Wahl zunehmend unter emotionalen Gesichtspunkten geführt wird und Sachfragen dabei nahezu völlig in den Hintergrund treten. So auch bei dem Austausch im Vorfeld zu den Wahlen um die Aufsichtsratsposten bei der Lufthansa AG. Ausschlaggebend war dabei die Positionierung einer zur Wahl stehenden Mitarbeiterin der Lufthansa, die sich zu den Werten bekannt hat, die wir als Verein Airliners for Humanity vertreten. Uns als engagierte Flieger freut dies natürlich, denn wir halten einen innerbetrieblichen Umgang mit Mitarbeitern, bei dem auch das Mensch-sein im Vordergrund steht, essentiell für ein langfristig erfolgreiches Wirtschaften eines Unternehmens. Dabei sollte die Ausrichtung der umfangreichen Tarifwerke und Regelungen, die das Arbeitsleben betreffen, an den Bedürfnissen der Menschen, die das Unternehmen maßgeblich ausmachen, ausgerichtet sein. Dass sich eine zur Wahl für den Aufsichtsrat stehende Kandidatin zu solchen Werten bekennt, sollte eigentlich ein Qualitätskriterium sein. So aber nicht bei diesen Wahlen, wo einige zur Wahl stehenden Personen offensichtlich die Entscheidung getroffen haben, dass ein Austausch zu Werten eher einer Schlammschlacht gleichen soll. Es wurde dabei erneut zu den gleichen Handwerkszeugen gegriffen, die wir auch schon während der Corona-Jahre immer wieder beobachten konnten. Dabei spielen Sachargumente nur eine untergeordnete Rolle und es wird vielmehr auf eine despektierliche und teilweise diffamierende Art und Weise versucht Kritiker der eigenen Meinung mundtot zu machen. Ja sogar ihnen zu schaden. Dies ist eine Entwicklung, die wir beobachten, allerdings keinesfalls gutheißen. Denn sie dient niemandem und erst Recht nicht denjenigen, für die ein konstruktiver Austausch über Inhalte eigentlich da sein sollte: >> den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. << Wir werten einen solchen Umgang untereinander als Schwäche der agierenden Protagonisten und das Verächtlichmachen differierender Positionen als einen Versuch der Erhöhung der eigenen Meinung und Ansichten. Durch die Abwertung der Ansichten von Mitbewerbern soll offensichtlich davon abgelenkt werden, dass man selbst keine Antworten auf die drängenden Fragen hat, die der Umgang der Führungsebene, aber auch innerbetrieblicher Kontrollorgane mit den Mitarbeitern in den letzten Jahren aufgeworfen hat. Wer inhaltlich sicher zu wichtigen Fragestellungen innerhalb eines Unternehmens argumentieren kann und eine klare Vorstellung für die gewünschte zukünftige Ausrichtung des Unternehmens hat, dessen Auftritt gegenüber der Betriebsöffentlichkeit ist durch Sachlichkeit und eine schlüssige Argumentation geprägt und nicht durch eine herabsetzende Sprache! Wer sich zutraut auch für die Zukunft auf die Fragen Antworten zu finden, die die Belegschaft beschäftigen, der zeigt Bereitschaft diese Fragen zu hören, zu verstehen und sich für eine nachhaltige Beantwortung in seiner Funktion als wichtiges innerbetriebliches Kontrollorgan einzusetzen! Wir als Verein Airliners for Humanity stehen für einen wertschätzenden Umgang untereinander, auch wenn es um das Erreichen persönlicher Ziele geht. Wir setzen uns für eine Aufklärung zu den drängenden Fragen, die durch einen in unseren Augen unmenschlichen Umgang mit den Mitarbeitern aller deutschen Fluggesellschaften aufgeworfen worden ist ein, und scheuen uns nicht, diese Fragen zu stellen und die Verantwortlichen zu einer Auseinandersetzung mit diesen Fragen zu drängen. Wir stehen für eine offene Debattenkultur in der auch Kritiker der eigenen Positionen gehört werden müssen, um innerbetriebliche Mitbestimmung tatsächlich zu leben. Wir stehen somit auch selbst unseren Kritikern jederzeit Rede und Antwort. Dafür müssen sie uns aber direkt ansprechen, was bei den Aufsichtsratskandidaten bis dato noch nicht geschehen ist. Zur Erreichung dieser Ziele haben wir uns als Verein auf globaler Ebene Unterstützer gesucht, die wie wir in ihren jeweiligen Ländern diese Werte vertreten. Dabei eint uns das gemeinsame Ziel für Aufklärung zu sorgen und uns dafür einzusetzen, dass Menschen auch in der Luftfahrt nie wieder aufgrund gesundheitlicher, aber auch anderer Merkmale ausgegrenzt werden! Wir laden jeden dazu ein, sich mit uns dafür einzusetzen, dass Wertschätzung, Respekt und Toleranz wieder einen Platz in unserem Arbeitsleben finden. Damit wird ein menschlicheres Miteinander wieder dauerhaft möglich! Wir sehen an diesem aktuellen Beispiel in jedem Fall, dass unser Einsatz nötiger denn je ist... Eure Airliners for Humanity